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Überregional Afrika - Beratung der Niger-Flussbehörde (ABN) zum Grundwasserschutz

Land / Region: Afrika / Überregional
Schwerpunkt: Grundwasser

Projektanfang: 15.07.2010

Projektende: 31.03.2015

Projektstand: 11.04.2016

Der Niger bei NiameyDer Niger bei Niamey Quelle: Dierk Schlütter, 2012

Das Nigerbecken

Der Niger ist die Lebensader Westafrikas. Mit seinen 4.200 km ist er der drittlängste Fluss in Afrika. Sein Wassereinzugsgebiet von ca. 2.100.000 km² ist ungefähr sechsmal so groß wie die Bundesrepublik. Es erstreckt sich über neun Staaten: Benin, Burkina Faso, Kamerun, Tschad, Elfenbeinküste, Guinea, Mali, Niger und Nigeria. Die meisten der etwa 105 Millionen Menschen im Einzugsbereich des Niger leben von der Landwirtschaft, dem Fischfang und der Viehzucht. Sie sind auf das Wasser des Nigers angewiesen. Zusammen mit seinen Zuflüssen ist der Niger die zentrale Ressource für die Bewässerungslandwirtschaft, den Fischfang, Transport und die Energiegewinnung. Starke Bevölkerungszunahme, Klimaveränderungen und eine mangelnde Ressourcenbewirtschaftung setzen die Wasserressourcen des Nigerbeckens jedoch zunehmend unter Druck. Dadurch werden die Lebensgrundlagen der Menschen und die Entwicklung der gesamten Region bedroht.

Die Nigerbeckenkommission (Autorité du Bassin du Niger, ABN)

Die Nigerbeckenkommission wurde im Jahr 1980 von den neun Anrainerstaaten gegründet und verfügt mit seinem Exekutivsekretariat  in Niamey (Republik Niger) über einen ständigen Sitz. Weiter bestehen in den neun Mitgliedsländern jeweils Außenstrukturen der ABN (Structure Focales Nationales, SFN) die einerseits regionale Ressourcenpolitik auf Ebene der Mitgliedsländer einbringen und Ansprechpartner von regionalen Projekten sind und andererseits wichtige Interessen der Mitgliedsländer auf regionaler Ebene vertreten. Ökologisch und wasserwirtschaftlich problematisch ist jedoch das Fehlen einer Investitionskomponente zum Schutz der Grundwasserressourcen im Einzugsgebiet des Nigerflusses. Hydrogeologische Daten des Nigerbeckens liegen darüber hinaus nur lückenhaft vor und sind unstrukturiert oder veraltet. Sie stellen somit keine ausreichende Grundlage für eine nachhaltige Bewirtschaftung dar. Ein Integriertes Wasserressourcenmanagement kann die ABN jedoch nur umsetzen, wenn sowohl die Oberflächen- als auch die Grundwasserressourcen und ihre Wechselwirkungen zueinander bekannt sind.

BGR Mitarbeiter Sven Menge und Hydrogeologen aus 5 Mitgliedsländern der ABN bei einem Trainingskurs in Niamey BGR Mitarbeiter Sven Menge und Hydrogeologen aus 5 Mitgliedsländern der ABN bei einem Trainingskurs in Niamey Quelle: Sven Menge, 2013

Das Projekt

Das Projekt war Teil des Programms „Integriertes Wasserressourcenmanagement ABN“ der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) und unterstützte die Nigerbeckenkommission, Maßnahmen zum Grundwasserschutz und zur nachhaltigen Grundwassernutzung in ihr IWRM einzubeziehen. Die Qualifizierung der Mitarbeiter der ABN und der Fachbehörden in den Mitgliedsländern war dabei eine entscheidende Voraussetzung. Die Projektaktivitäten zielten darauf ab die Mitgliedsstaaten für Grundwassermanagement zu sensibilisieren und damit den Weg zu organisatorischen Maßnahmen für seine zukünftige Integration zu ebnen. Die Integration soll mittel- und langfristig die Lebensbedingungen der Bevölkerung im Einzugsgebiet des Nigers verbessern.

Bisherige Projektaktivitäten:

  • Grundlagenstudien für jedes Mitgliedsland in Bezug auf Grundwasser relevante Informationen und die institutionellen Kapazitäten und Kompetenzen für Grundwasserbewirtschaftung. Dieses Ergebnis inkludiert auch die Entwicklung einer Zusammenfassung der Grundwasser relevanten Informationen zum Nigerbecken.  
  • Datenbank mit standardisierter Information zu Entnahme- und Grundwasserbeobachtungsbrunnen. Die Informationen aus der Datenbank werden für die zukünftige Entwicklung eines regionalen Grundwasser-Messstellennetzes hilfreich sein, auch wenn eine Überprüfung der vorliegenden Daten im Gelände zurzeit noch fehlt.
  • Sammlung und Georeferenzieren von kleinmaßstäbigen geologischen Karten für alle Gebiete des Nigerbeckens zur Unterstützung der späteren Entwicklung einer regionalen hydrogeologischen Karte.
  • Wissens- und Bewusstseinsbildung zu Grundwasser bezogenen Problemen innerhalb des Nigerbeckens sowie vor allem in grenzüberschreitenden Gebieten.
  • Auswahl und Festlegung von zwei grenzüberschreitenden Zonen zur späteren Durchführung von Grundwasserbeobachtungen.
  • Einrichtung eines Referenzmessnetzes von Grundwasserpegeln in Niamey und regelmäßige Überprüfung von Grundwasserständen sowie der Grundwasserqualität
  • Durchführung von praxisorientierten Trainingsmaßnahmen zur Grundwasserüberwachung und Anwendung von Geografischen Informationssystemen
  • Durchführung von Messkampagnen des Durchflusses an Oberflächengewässern im oberen und mittleren Einzugsgebiet des Nigers.



Partner:

Autorité du Bassin du Niger (ABN), (Niger Basin Authority (NBA), Sitz in Niamey (Republik Niger)

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